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Information, Informationstheorie: Ein Zeichen oder eine Zeichenkombination enthält Information, wenn für den Empfänger klar ist, dass dieses Zeichen oder die Zeichenkombination anstelle eines anderen möglichen Zeichens oder einer möglichen Zeichenkombination erscheint. Der Vorrat an möglichen Zeichen bestimmt zu einem Teil die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Zeichens aus diesem Vorrat. Zusätzlich kann die erwartete Wahrscheinlichkeit für das Erscheinen eines Zeichens durch bereits gemachte Erfahrungen von Regelmäßigkeiten erhöht werden. Die Menge der Information, die durch ein Zeichen übermittelt wird hängt ab von der Unwahrscheinlichkeit des Auftretens des Zeichens.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Experimentelle Ökonomik über Information - Lexikon der Argumente

Parisi I 86
Information/Asymmetrie/Experimentelle Ökonomik/Sullivan/Holt: [eine] populäre Hypothese für das Scheitern von Prozessparteien, eine effiziente Einigung zu erzielen, postuliert, dass urteilsrelevante Informationen zwischen den Parteien eines Rechtsstreits asymmetrisch verteilt sind. Einigungsineffizienzen werden dann durch die strategischen Versuche der Prozessparteien erklärt, private Informationen während des Prozesses zu signalisieren oder zu extrahieren (z.B. Bebchuk, 1984(1); Reinganum und Wilde, 1986(2)).*
Ökonomische Modelle von außergerichtlichen Einigungen unter asymmetrischer Information sagen unter geeigneten Bedingungen sowohl ein Scheitern der Einigung (d.h. Prozesse) als auch eine Verzögerung der Einigung (d.h. eine späte Einigung) voraus (siehe z.B. Spier, 1992(3), 1994(4)). Ein kürzlich durchgeführtes Experiment zu außergerichtlichen Einigungen demonstriert eindeutig beide Vorhersagen der asymmetrischen Informationshypothese (Sullivan, 2016(5)). >Außergerichtliche Einigung/Experimentelle Ökonomik
, >Experimente/Experimentelle Ökonomik, >Rechtsprechung/Experimentelle Ökonomik; vgl. >Strategisches Wählen/Experimentelle Ökonomik.

* Kennan und Wilson (1993)(6) bieten eine detaillierte Behandlung der Rolle asymmetrischer Informationen in allgemeinen Verhandlungsmodellen. Für einen Überblick über ökonomische Experimente zu Verhandlungen unter Asymmetrie siehe Roth (1995)(7).

1.Bebchuk, L. A. (1984). “Litigation and Settlement Under Imperfect Information.” RAND Journal of Economics 15(3): 404–415.
2. Reinganum, J. F. and L. L. Wilde (1986). “Settlement, Litigation, and the Allocation of Litigation Costs.” RAND Journal of Economics 17(4): 557–566.
3. Spier, K. E. (1992). “The Dynamics of Pretrial Negotiation.” Review of Economic Studies 59(1): 93–108.
4. Spier, K. E. (1994). “Pretrial Bargaining and the Design of Fee-Shifting Rules.” RAND Journal of Economics 25(2): 197–214.
5. Sullivan, S. P. (2016). Why Wait to Settle? An Experimental Test of the Asymmetric Information Hypothesis, Journal of Law & Economics, forthcoming.
6. Kennan, J. and R. Wilson (1993). “Bargaining with Private Information.” Journal of Economic Literature 31(1): 45–104.
7. Roth, A. E. (1995). “Bargaining Experiments,” in J. H. Kagel and A. E. Roth, eds., Handbook of Experimental Economics, 253–348. Princeton, NJ: Princeton University Press.

Sullivan, Sean P. and Charles A. Holt. „Experimental Economics and the Law“ In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Experimentelle Ökonomik

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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